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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 264

1912 - Breslau : Hirt
264 C. Länderkunde. 2. Im Dämaralande wohnen viehzüchtende Bäntnneger, der früher zahlreiche Stamm der Hererö und die von ihnen unterjochten Berg- dämara. 3. Im Mv wohnen die Ackerbau treibenden Owämbo, der mächtigste Stamm. 4. Zahlreich sind die Bastarde, Mischlinge von Weißen und Hotten- totten, mit kapholländischer Sprache. 5. Die Weißen bestehen aus Deutscheu und aus Buren, von denen manche holländische Ortsnamen herrühren, und anderen Europäern. 135. Windhuk (1600 m) in Deutsch-Südwestafrika. Von der Dornbuschsteppe gleitet der Blick über die Herde, die Akazien und die Werften der Herero zu dem freundlichen Städtchen am Gebirgsrand, das in wasserreicher, grüner Landschaft zwischen weiten, wohl- bebauten Fluren liegt. Die Straßen von Windhuk sind gut gepflegt und beleuchtet. Siedlungen. Lüderitzbucht ist der beste Hafen des 8. Die Kreuzung der natürlichen Straßen, darum geographischer und wirtschaftlicher Mittel- punkt der Kolonie und Sitz der Regierung und der Schutztruppe, ist das 1600 m hoch gelegene Windhuk. Zahlreiche kalte und heiße Quellen haben hier eine dichtere Besiedlung und guten Bodeuaubau herbeigeführt. Im S ist Keetmanshoop der wichtigste Ort. Die britische Walfischbai verödet, da sich nahe im N durch deu Bau einer langen Hafenmole eine einigermaßen brauchbare Laudungsstelle in Swakopmund herstellen ließ. Dieses ist zurzeit das bequemste Eingangs- tor und daher der Ausgangspunkt zweier Bahnen. In den kleinen Ort- schasten im Berglande bestehen mehrere Missionsstationen.

2. Für Präparandenanstalten - S. 245

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 245 nannt wurde. Der Fluß durchquert mit seinen Quellflüssen auf dem 30. Grade fast die ganze Breite des Erdteils. Nördlich vom Oranje liegt auf dem Südlichen Wendekreise die Kala- häri, eine weite Hochebene von stellenweise wüstenartigem Charakter, an deren tieferen Stellen sich das Wasser in Salzsümpfen sammelt (§ 387). § 390. 3. Die Küsten. An der Westküste ist das Land vom Oranje bis zum Kunene deutsche Kolonie. Die Küste leidet infolge der kalten Meeresströmung unter Wassermangel und bildet stellenweise in 200 km Breite eine pflanzenlose Fels- oder Sanddünenküste. Diese Strömung kommt aus dem Südpolarmeere und entzieht den über ihr ziehenden Wolken die Feuchtigkeit, so daß der Regen ins Meer fällt und nur die abgeregneten Wolken das Land erreichen. (Vgl. §425.) Hier liegt die Lüderitzbucht (früher Angra Pekena) und inmitten des deutschen Besitzes die Walfischbai, die England gehört. Den östlichen Teil von Britisch-Südwestafrika nimmt ein bis zu 2700 m hohes Bergland ein, das die Kalahari von der Küste trennt. An der Ostküste sind günstigere Verhältnisse. Hier findet sich ein großes Randgebirge, das zur höchsten Erhebung (3400 m) Südafrikas an- steigt. Reicher Steigungsregen läßt den Wald gedeihen, in den Niederun- gen wächst das Zuckerrohr. Die wohlbewässerten Abhänge des Gebirges sind reich an Gras und dienen als ausgezeichnete Viehweide, besonders für die nach Tausenden zählenden Schafe; der Boden lohnt den Anbau von Mais und Weizen. Der nördliche Küstenstrich von der Delagöa-Bai bis zum Sambesi ist meist ebenes Gebiet, um die Mündungen der Ströme sumpfig und höchst ungesund. Das Sumpfgebiet reicht 500 km am Sambesi hinauf. Am füd- lichsten Punkte seines oberen Laufes liegen die herrlichen Viktoriafälle, von ihrem englischen Entdecker nach seiner Königin benannt. Angesichts der Fälle setzt die englische Eisenbahn ans einer kühnen Brücke über den Strom. § 391. 4. Bevölkerung. Wie in allen Kolonialstaaten besteht die Be- völkerung aus Ureinwohnern und Einwanderern. Bis etwa 1600 war Südafrika nur von den wilden Stämmen der Buschmänner und Hotten- totten (= Stotterern) bewohnt. Sie mußten vor den aus No andringenden Kaffern (b. h. Ungläubigen, so genannt von den Arabern, weil sie nicht zum Islam übertraten) nach W zurückweichen. In Deutsch-Südwestafrika finden sich die Bantuueger des Westens, die Herero und Owambo. Von den Europäern wurde zuerst das Kapland besetzt. Es mußte den seefahrenden Nationen Europas, die im fernen Osten Besitz hatten, als will- kommener Ruhepunkt mit gesundem Klima von besonderem Wert sein, so- lange vor der Eröffnung des Sneskanals (1869) die Seewege nach dem 0 nur um Südafrika führten. Das Kapland wurde von den Portugiesen entdeckt, von den holländischen Buren (d. i. Bauern) kolonisiert und kam um 1800 in englischen Besitz. Die Buren wanderten vor den Engländern mehr und mehr uach N zurück und gründeten jenseits des Oranje die beiden Bnren-Freistaaten, die aber 1902 nach tapferer Gegenwehr auch zu englischen Kolonien wurden.

3. Für Präparandenanstalten - S. 260

1912 - Breslau : Hirt
260 C. Länderkunde. erstreckt sich weit nach 0 und bedeckt eine Fläche so groß wie das Königreich Sachsen. Die Regenmenge am Kamerüuberge ist die zweitgrößte der Erde und beträgt jährlich 10 m. Diese Landschaft ist unser bestes Kakaogebiet. § 418. 3. Von der Küstenebene steigt man durch dichten Urwald auf Stufen hiuauf zu steppeuartigeu Hochflächen, auf deuen Regen- und Trockenzeiten mit dem Stande der Sonne wechseln. Der Urwald zieht sich an den Flüssen als „Galeriewald" weit ins Innere, der 30 geht in ein tropisches Waldgebiet über. Der über 2000 m hohe Gebirgsrand im Nw fällt steil zum Venne ab. Die Busch- und Graslandschaften sind von Anti- lopen, Büffeln und Elefanten, aber auch von zahllosen Heuschrecken bevölkert. 4. Am Tsäd-See liegt neben großen Sumpfstrecken fruchtbares, gut bebautes Ackerland, das eine dichte Bevölkerung ernährt. $ 419. c) Die Bevölkerung der Küste gehört den Bäntuuegern an; im Innern mischen sich Fulbe^ und Sndanneger. Um das Kamerünbecken wohnen die Duala, die hauptsächlich den Handel mit dem Innern ver- Mitteln; sie sind im übrigen träge und unzuverlässig. Die Baseler Mission hat die meisten Missionsstationen eingerichtet. § 420» d) Wirtschaftliche Bedeutung. Die große Fruchtbarkeit macht das Land zu einer äußerst wichtigen Plantagenkolonie; Kautschuk, Palmen- Produkte und Kakao sind die wichtigsten Ausfuhrartikel. Die Eisenbahn von Duala uach dem Tsäd-See (900 km) ist bereits im Bau begriffen. Eine zweite Bahn soll Duala mit deu Kongobahnen verbinden und das Waldland im 80 erschließen. Der Hairpthafen ist Duala, Sitz des Gou- Verneurs das gesündere Bnea, 900 m hoch am Kamerünberg gelegen. 3. Togo. Fast so groß wie Bayern und Württemberg, etwa 1 Mill. E. 1908: 280 ansässige Europäer. $ 421. a) Lage. Togo, die kleinste, aber am dichtesten bevölkerte deutsche Kolonie in Afrika, grenzt mit einer fieberreichen Küstenstrecke an den Golf von Guinea. Nach N verbreitert es sich am Wolta, der die Länge des Rheins erreicht. Im W wird es vom britischen Aschäntiland, im 0 vom französischen Dähome eingeengt. Die Nordgrenze erreicht den 10." n. Br. § 422. b) Landschaftsbild. 1. Eine gewaltige Brandung macht die Küste schwer zugänglich. Die aufgehäuften Sanddünen zwingen die Flüsse, Strandseen (Lagunen) zu bilden, die mit Ölpalmen und Dorngebüsch umstanden siud. Wenn zur Trockenzeit die Lagunen austrockueu, ist den Europäern der Aufenthalt unmöglich. 2. Von der Küfte steigt allmählich ein ziegelfarbener Boden, die „Ebene des roten Lehms", Laterit genannt, nach N auf. Wegen ihrer Frucht- barkeit ist sie dicht bevölkert. --^ f. 1 Fulde — Hellbraune), auch Felläta genannt, sind von N eingewanderte Mohamme- daner; sie haben sich teils mit den Negern vermischt.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 59

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Der Sudan mit Oberguinea. 59 Oberguineas und die nassen Flußufer tragen hochstämmigen Urwald mit dichtem Unterholz. Der Sudan zerfällt in Hoch- und Flachsudan. Hochsudan liegt im W. Hier entspringen der Senegal, der Gambia und der Nigir d, i. Fluß. Dieser ist der drittgrößte afrikanische Fluß; er nimmt den Benue auf und mündet in einem sumpfigen Delta mit vielen Armen (Ölflüffe). Senegal und Nigir haben viele Gefällsbrüche; sie sind also reich an Stromschnellen und Wasserfällen. — Im ö. Sudan, Flachsudan mündet der Schari in den Tschadsee, der bei Hochwasser größer ist, als die Mark Brandenburg, bei Niedrigwasser indessen aus die halbe Größe einschrumpft. In früherer, feuchterer Zeit hatte er einen Abfluß nach No.; daher ist das Wasser süß. W. vom See liegt der größte Ort Flachsudäns, Kuka, von dem Karawanen- straßen nach Tripoli gehen. — Im fernen O. durchfließen den Sudan der Weiße (d. i. klare) und der Blaue Nil, die sich bei Khartum vereinigen. 2. Die Bewohner sind die kräftigen, im N. mohammedanischen Sndanneg er, fleißige Ackerbauer, die vielfach von den viehzüchtenden, mohammedanischen Fulbe (d. i. Hellbraune) beherrscht werden. Die Fnlbe sind von heller Farbe, mager aber kräftig, streitbar und klug. Ihre größte Stadt istkano, die den Handel Hochsudans beherrscht. Tim buk tu ist viel kleiner; es vermittelt den Handel nach dem Atlasgebiet. Östlich Kano liegen die Haussastaaten, genannt nach den Haussa, einem Übergang der Neger zu den Fulbe, von denen die Haussa beherrscht werden. Die Sprache der Haussa ist das Verständigungsmittel des Sudan. — Für den Weltmarkt liefert das waldige Küstenland Palmkerne und das salbenartige Palmöl, ferner Kautschuk. Aus dem Ackerbaugebiet stammt die Erduuß, deren Frucht in der Erde reift und ein dem Olivenöl ähnliches Ol liefert. Deutsche, Engländer und Franzosen haben den größten Teil des Sudan besetzt. a) Deutsches Gebiet: 1. Togoland. Es ist so groß wie Bayern mit 1 Mill. E. Gib die Grenzen an! Die Bewohner sind die friedlichen Eweneger. Kautschuk, Palmkerne, Mais und Palmöl werden ausgeführt. Von der Hst. Lome gehen 2 nur kurze Eisenbahnen aus. Eine gewaltige Brandungswelle erschwert die Landung. 2. Kamerun reicht bis zum Tschadsee. Gib die Grenzen an! Kamerun hat fast die Größe vom Deutschen Reiche und etwas mehr Bewohner als Großberlin. Das niedrige Küstenland an der See und am schiffbaren Kameruufluß, d. i. Krabbenfluß, ist dicht mit Mangrovewalduug und Dickicht bewachsen und — wie überall im tropischen Afrika — äußerst ungesund. Das Kamerungebirge, 4100 m, ist ein erloschener Vulkan, an dessen Abhängen sich die einströmende, feuchte Seeluft zu ganz gewaltigen Regen verdichtet (10 in im Jahre!). Nutzpflanzen sind die Ölpalme, die Kautschuk- liaue und Kakao. Bewohnt wird das Waldland von den Bantunegern, die in Südafrika vorkommen. Am bekanntesten ist der Stamm der Dnala, der dem Regierungssitz Duala den Namen gegeben. Die Duala vermitteln den Handel mit dem Innern. — Die Weißen wohnen, wie überall an der Küste von Guinea, in Faktoreien, d. s. Niederlassungen (oft nur ein einzelnes Gebäude) europäischer Kaufleute, um Waren aufzuspeichern und zu verhandeln.

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 61

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Südafrika 61 b) Französisch Kongo und c) Portugiesisch Westafrika (An- gola mit Loanda) nehmen Oberguinea und das westliche Randland des Kongo- ibeckens ein. Sie sind wirtschaftlich wenig erschlossen und arm an Siedelungen. 5. Südafrika. 1. Das Land. Das südafrikanische Becken liegt bedeutend höher, als das Kongoland, dessen Westrand sich nach 8. hin fortsetzt. Der aufgebogene Steilrand steigt bis 2700 in auf; die durch Täler zerschnittenen Hochflächen sind oft von wilder alpenhafter Form; sie sind durch den jähen Wärmewechsel und den Wind erheblich abgetragen worden. Da das fließende Wasser fehlt, sind die Berge vielfach in ihren eigenen Schutt gehüllt. — Im S. und 0. wird Südafrika von einem Faltengebirge begrenzt, das im ö. Teil Drakensberge heißt (3700 m). Das Innere des Beckens (1000 in) liegt bei den vorherrschenden 80.-Passat im Regenschatten; es ist daher dürr und steppenartig (Kalahäristeppe) und reich an Salzseen. Wirtschaftlich ist dies Gebiet im Innern nur durch Viehzucht (Schafe) nutzbar. Die Flüsse vertrocknen in der regenlosen Zeit. Selbst der Oranjestrom, l1^ X Rhein, kann in seinem Unterlaufe durchwatet werden; auch er leidet an Schnellen und Fällen. — Weiter nach N., in den Tropen, wird das Land feuchter. Hier entspringt der Sambesi, der in den Viktoriafällen eine Stufe von 120 m überspringt bei einer Breite von 2 km. Das trockne Klima ist der Gesundheit sehr zuträglich. — Die Pflanzen- welt ist im 8. reich an kaktusähnlichen, baumhohen Wolfsmilchgewächsen und Heidekräutern, die sich am Kap in eigener Weise den Wachstumsverhältnissen angepaßt haben und viele endemische Formen enthalten*), die an westaustralische erinnern. — Der ehemalige Reichtum an Steppentieren, wie Antilopen, Gnus, Springböcken und Quagga ist dahin. Schafe, Angoraziegen (Mohairwolle), Rinder und Strauße werden gezüchtet. — An entlegenen Stellen haben sich einzelne vorweltliche Tiere erhalten, z. B. das Erdferkel, der Goldmull. 2. Die Bevölkerung umfaßt die gelben Südafrikaner, die Hotten- totten und Buschmänner und die Bantuneger, zu denen Hererö und die später eingewanderten tatkräftigen, kriegerischen Snln oder Kaffern (arab. kafir = ungläubig, weil nicht mohammedanisch) gehören. Eingewandert sind ferner Niederländer oder Buren, die ihr Volkstum bewahrt haben, und Engländer. Südafrika ist durch die starke Besiedlung mit Weißen ausgezeichnet. Außer Viehzucht wird Bergbau auf Gold und Diamanten betrieben. Der 8. und das Innere ist englisch, der W. deutsch und der No. portugiesisch. a) Deutsch-Südwestafrika. Nenne die Flußgrenzen im N. und 8.! Von den wüstenhaften Sanddünen des Küstenlandes steigt das Land langsam zum Hochlande zu mehr als Brockenhöhe an, von weiten Tafelländern, Tafel- bergen, Bergketten und Einzelgipfeln überragt. Die Trockenbetten der Regen- flüsse haben Furchen durch das Land gezogen. — Wenn nach dem höchsten Sonnenstande der Regen in kurzen, heftigen Güssen fällt, dann sprießt frisches Grün hervor; die Steppe legt ein Blumenkleid an, kurze Zeit füllen sich die *) Gr. en demos = im Volke, alfo in dem Lande, dem Lande eigentümlich.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 63

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Ostafrika. 63 dem See finden sich noch verschiedene Seen bis zum Albertsee. Der ostafri- konische Graben beginnt im Njassasee, setzt sich nordwärts über die Natron- seen fort, an erloschenen Vulkanen, wie Kilimandscharo (6000 in) und Kenia vorüber und endigt östlich von Abessinien im Roten Meere. Abessinien ist durch mächtige Lavaausbrüche überflutet worden (Übergnßtaselland). Noch Querschnitt durch Afrika von "W. nach 0. auf dem Äquator. Längenmaßstab 1:38000000. Höhe 75 X größer als die Länge. heute kommen tätige Vulkane, heiße Quellen und Erdbeben vor. In dem regenreichen Lande haben wasserreiche Flüsse (Blauer Nil) das Hochland zerschnitten. Großartige, oft schluchtenartige Täler tragen in ihren niedrigen Teilen immergrüne, wildreiche Wälder. Die Hochflächen sind kühl. Der Ostabhang Ostafrikas ist durch Brüche und Täler gegliedert. Die Somal- Halbinsel ist im N. angefügt. — Der Nil entspringt als Kägera w. vom Viktoriasee (= Bayern), durchfließt diesen See und den Albertsee und wendet sich nach N. Da er im Süden wenig Gefäll hat, fließt er langsam. Das Wasser ist daher klar; darum ist der Name Weißer Nil d. h. klarer Nil gerechtfertigt. — Wohin entwässern sich Tanganjika- und Njassasee? Der 80.-Passat netzt die Osthänge und verursacht Waldbedeckung. Auch die Nachbarschaft der großen Seen ist feucht und waldreich. Der größte Teil Ostafnkas ist Busch- und Baumsavanne (hier der Affenbrotbaum, der in der Trockenzeit sein Laub abwirft). Au sehr trocknen Stellen tritt die Wüsten- steppe auf. — Auch hier sind die Scharen von Steppentieren durch Rinderpest und Feuergewehr gelichtet. 2. Die Bevölkerung sind Sudan- und Bantnneger, die sich an den Nilseen berühren. Im Int. leben die helleren Nordafrikaner. Als Fremde finden sich Araber, Inder und Weiße. a) Deutsch-Ostafrika ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich und hat etwa soviel Einwohner wie die Rheinprovinz; es reicht vom Indischen Ozean bis zum Tanganjikasee. Gib die übrigen Grenzen an! Der Ostabfall dacht sich in Gebirgslandschaften ab und wird durch Flüsse von der Länge nnsrer Oder und Weichsel entwässert. Vielfach deckt Laterit die Erde. Der Kilimandscharo ist mit 6000 m der höchste Berg Afrikas, der eine Fläche gleich der des Harzes bedeckt.-- Die Bantnneger gliedern sich in zahlreiche Stämme, wie die kriegerischen Wahehe*). An der Küste, am Sandstrand, arab. Sahel, wohnt ein Mischvolk, die Suaheli (eigentlich Wasuaheli). Ihre Sprache, das Kisuaheli, ist die Karawanensprache. Fremde sind die Deutschen, Araber und Inder. — Deutsch-Ostafrika führt Kautschuk, ferner Wachs, Kopra und Elfenbein ans. *) Wa-Hehe heißt Volk der Hehe, U-Hehe — Land der Hehe.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 58

1908 - Halle a. S. : Schroedel
58 Die fremden Erdteile. Afrika. Jetzt wird Ägypten von einem Vizekönig, dem Khediw, regiert; es ist ein türkischer Vasallenstaat, in dem England der Herr ist, um den wichtigen Seeweg nach Ostindien, den Sneskanal, in der Gewalt zu haben. Der Sueskanal ist nahezu so lang wie die Elbe von der Havel mündung bis Hamburg. Welche Städte liegen an den Enden? Was verbindet der Kanal? Welche Weltstraßen führen durch den Kanal? Täglich verkehren durchschnittlich 11 Schiffe, darunter 7 englische und 1—2 deutsche. Die Gebühren für einmalige Durchfahrt belaufen sich je nach der Größe und Reisendenzahl verschieden, sie können aber bis 70000 Mk. steigen und betragen durchschnittlich mehr als 20000 Mk. Gkairo, Hst., ist die größte afrikanische Stadt und nach Konstantinopel die größte mohammedanische Stadt. Gegenüber bei Gizeh liegen die Pyra- miden und die Sphinx. Das von Alexander d. Gr. gegründete ^Alexandrien vermittelt Ägyptens auswärtigen Handel, der vor allem Baumwolle ausführt. Oberhalb Ägyptens liegt Nnbien, eine heiße Wüste, bewohnt von den negerähnlichen Nnbiern. Mit der Nilstraße ist das Rote Meer bei Snakin durch eine Eisenbahn verbunden. 3. Der Sudan mit Oberguinea. 1. Land. Südlich der Sahara liegt der Sudan, d. i. das Land der Schwarzen. Der südwestliche Küstensaum ist Oberguinea. Wie heißen hier die Küsten? Der Sudan reicht vom Atlantischen Ozean bis zum Gebirgsland von Abessinien. Es ist ein niedriges Hochland, dessen ehemalig hohen Gebirge durch lange Verwitterung abgetragen worden sind. Die Gesteine der Tropen verwittern vielfach zu einem rot bis braunem, sehr wasserdurchlässigen, harten Lehm, der oft so hart infolge von Regengüssen wird, daß er wie eine Tenne erscheint. So ist dieser im tropischen Afrika und in den Tropen häufig vorkommende Boden für den Pflanzenwuchs wenig günstig. Nach feiner Farbe heißt er Laterit, von later = Ziegelstein. Im N. ist der Regen noch knapp; er nimmt nach 8. zu; daher herrscht Grasland und damit Viezucht und Nomadentum vor. Die feuchten Küsten

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 62

1908 - Halle a. S. : Schroedel
62 Die fremden Erdteile. Afrika. Flußbetten mit Wasser. In der langen D ü r r e z e i t darauf bleicht das büschelförmig stehende Gras und wird zu Heu auf dem Halme, so daß es jahrelang seine Nährkraft behält. Aus dem gelben Gras heben sich die Schirmakazien wie grüne Riesenpilze, die Akazien verkümmern an trockenen Stellen zu einem dichten Dornengestrüpp, das ein Fortkommen sehr erschwert. Das Grundwasser sickert unterirdisch, vor Verdunstung geschützt, in den Rinnsalen fort, tritt wohl hier und dort zutage und kann in den Rinnsaalen häufig ergraben werden. So vermag das Land trotz seiner Regenarmut und Sonnenglut große Rinderherden zu ernähren, die den Reichtum der Hererö, eines Negerstammes nördlich Windhuk und der gelbgrau gefärbten Nama oder Hottentotten im 8. ausmachten. Im wenig bekannten N. leben die Landbau treibenden Ovambo. Das trockne Klima läßt die große Wärme am Tage leichter ertragen, die kühlen Nächte gewähren auch dem Europäer erquickenden Schlaf, im sonnenbestrahlten Lande gedeihen kaum Krankheitskeime: Dentsch-Südwest- asrika hat ein gesunderes Klima, als unser Vaterland und vermag daher Weiße als Ansiedler aufzunehmen. Von dem durch eine Mole gegen Brandung geschützten Hafen Swa- kopmuud führt je eine schmalspurige Eisenbahn nach dem Hauptort Windhuk und nach den Otaviminen, die Kupfer bergen. Im 3. verbindet eine Eisenbahn Lüderitzbncht mit Keetmannshoop. b) Englisch-Südafrika. Vor 100 Jahren erwarben die Engländer von den Niederländern das Kapland, das ein wichtiger Rastort war für Schiffe, die von der Heimat nach Ostindien fuhren. Die Kapholländer wanderten aus und gründeten neue Staaten, die am Ende des vorigen Jahr- Hunderts alle den Engländern unterworfen waren. So umfaßt Englisch- Südafrika hauptsächlich Kapland, Natal, Oranjekolonie, Transvaal (sprich säl), Betschnanenland und Rhodesia (nach Rhodes, einem um Engl.-Südasrika verdienten Manne). Zeige sie! Engl.-Südafrika liefert hauptsächlich Gold (^Johannisburg),, Diamanten (aus Kimberley), Wolle, Angorawolle (Mohair) und Straußenfedern. Südafrika ist durch Eisenbahnen gut erschlossen. Die größte Stadt ist ^Kapstadt am Tafelberg mit dem größten Seeverkehr Afrikas. Trotzdem ist die Bedeutung der Sadt seit Eröffnung des Sueskauals geringer geworden. Durban, Hst. von Natal, hat ebenfalls lebhaften Verkehr. c) Portugiesisch-Ostafrika s. bei Ostafrika. 6. Ostafrika. 1. Das Land. Es ist der höchste Teil Afrikas, der breite, östliche Raud des afrikanischen Tafellandes, das im X. mit Abessinien endet und dessen Westgrenze unweit der westlichen Ufer des Njafsa-, Tanganjika- und Albertfees geradlinig nach Snakin läuft. Ostafrika wird durch zwei nordsüdliche Grabenbrüche gegliedert, deren tiefste Stellen große Seen bedecken. In und an den Gräben finden sich zahlreiche erloschene und tätige Vulkane. Der westliche, innerafrikanische Grabenbruch enthält den Tanganjikasee, dessen Küste die Länge der Ostseeküste von Lübeck—meinet hat. Nördlich von.

9. Teil 2 - S. 28

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 § 13. Das Chinesische Reich. 2. Die Kleinen Sunda-Jnseln, alle vulkanisch, schließen sich an das Ostende von Java an. Ihre Reihe beginnt mit Lombok. Die Lombok-Straße, welche Bali von Lombok trennt, scheidet zwei große Reiche der Tier- und Pflanzenwelt. Nur bis Bali kommen die Raubtiere aus dem Katzengeschlechte, die großen Dickhäuter und die Affen vor: keins dieser Tiere hat die Lombok-Straße überschritten; vielmehr tritt von Lombok an nunmehr das Beuteltier auf. Drosseln, Spechte, Bartvögel endigen mit Bali; Leierschwänze, Kakadus, Loris beginnen mit Lombok. Ähnlich ist es mit manchen Pflanzen: von Lombok an erscheint die australische Casuarine. Die letzte und größte der Kleinen Sunda-Jnseln, Timor (d.i. Osten) gehört im Sw. den Niederländern / im No. den Portugiesen. 3. Die Molukken oder Gewürz-Inseln, zwischen Celebes und Neuguinea, lieferten früher allein die Gewürznelken; jetzt jedoch zieht man sie auch in andern Ländern in gleicher Güte; Muskatnüsse aber ge- deihen nur auf der Gruppe der Banda-Jnseln. Beide Insel- gruppen sind den Niederländern unterworfen. 4. Die Philippinen (nach König Philipp Ii. von Spanien benannt), zwischen den Molukken und der chinesischen Küste, gehören jetzt den Nordamerikanern. Bedeutender Tabak-, Kakao- und Hanfbau. Auf der größten, Luzon (lußon), liegt die Hauptstadt Manila (350000 Einw.) mit großartigen Zigarrenfabriken. Zentral- und Gstasten. § 13. Das Chinesische Reich. 1. Ausdehnung, Teile und Bodengestaltung. Das un- geheure chinesische Reich zählt auf 11 Mill. qkm (also größer als Europa) 330 Mill. Einw., 33 auf 1 qkm. Es umfaßt außer dem eigentlichen China im Innern Asiens Ost-Turkestan, Tibet, den sö. Teil der Dsungarei, im N. die Mongolei und Mandschurei. a) Ost-Turkestan, so genannt, weil es von Türken bewohnt wird, ist im W. von der Pamirhochfläche begrenzt, von der nach So. das in seiner mittleren Kammhöhe noch den Himalaja übertreffende Kara- korum-Gebirge zieht. Der höchste Gipfel desselben Godwin Austen erreicht mit 8600 m fast den Gaurifankar. Im N. streicht der Tianfchan. Das zwischen diesen Gebirgen gelegene Hochland

10. Teil 2 - S. 34

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Australien und Polynesien. Überblick und Lage. Australien und Polynesien. § 17. Überblick und Lage. Der Erdteil Australien besteht aus dem Festland, das im Verhältnis zu den übrigen Erdteilen fast nur wie eine große Insel erscheint, mit der dazu gehörigen, im S. gelegenen Insel Tasmanien und der Reihe ge- birgiger und langgestreckter Inseln von Neu-Guinea im N. bis Neu- Seeland im So. Der Äquator bildet die N.-Grenze, der s. Wende- kreis durchschneidet dies Gebiet. Ö. von Australien und ziemlich willkürlich diesem Erdteil zugerechnet, liegt eine Inselwelt für sich, Polynesien genannt, unzählige kleine Eilande, welche durch den großen Ozean, auch als „Südsee" bezeichnet, zwischen den beiden Wendekreisen zerstreut sind und bis auf wenige Grade nach S.-Amerika herüberreichen. § 18. Das Festland Australien mit Tasmanien. N. Kap York 142/10. — S. Kap Wilson 146/40. — 0. Kap Sandy 154/25. — W. Kap Steep 113/26. 1. Wagerechte Gliederung. Australien ist ein massiges, in sich geschlossenes, wenig gegliedertes Land und gleicht darin dem n. Teil von Afrika. Seine Grenzen sind im O. der Große Ozean, im W., N. und S. der Indische. Letzterer schneidet im N- tiefer mit dem Earpentaria- Golf ein, der die Halbinsel Jork bildet, während im S. der flache Austral-Busen und derkleinespencer-Golfdie einzigen Einschnitte sind. Die Gliederung beträgt nur 1i31 des Stammes. 2. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Fast ganz Australien ist eine mäßige Hochebene, hier und da von kurzen, wenig hohen Gebirgszügen durchsetzt. Wegen der geringen Niederschläge, die nur zuweilen Seen und Sümpfe bilden, ist das ganze Innere des Erdteils eine unfruchtbare Steppe, meist bedeckt mit ödem, einförmigem Busch- werk, „Scrub" genannt, und dem Stachelschweingras, welches das Fort- kommen sehr behindert. Fast alle Flüsse trocknen in der dürren Jahreszeit aus und bilden Creeks, die nur zur Regenzeit anschwellen, sich in der trockenen Zeit aber in eine Reihe von Bächen auflösen. Ein Stromgebiet hat sich nur im So. entwickelt; es ist der Murray mit seinem be- deutendsten r. Nebenfluß Darling. Er erhält seine Wasser von dem
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